Runder Tisch Flüchtlingshilfe zieht Bilanz:
„Ich möchte mich bei allen Ehrenamtlichen ganz herzlich für ihre intensive Arbeit bedanken.“, begrüßte Bürgermeister Bernd Rührup die Anwesenden im Rathaus. Viel habe sich getan, einiges verändert und darum sei es gut, sich regelmäßig auszutauschen.
So zeigte sich auch Kahraman Tsikha, Integrationsbeauftragter in Hüllhorst, erfreut über das Begegnungszentrum, das sich im Dorfgemeinschaftshaus Schnathorst befinde: „Es ist wichtig, dass wir einen Ort haben, an dem sich Einheimische und unsere Flüchtlinge treffen können.“ Im Begegnungszentrum finden viele Aktivitäten statt: So zum Beispiel montags ab 14 Uhr ein Zeitraum für Beratungen, Begegnungen und Info-Veranstaltungen, anschließend, ab 16 Uhr, findet der offene Nähtreff für alle Hüllhorster Bürger statt. „Jeder kann kommen, wir plaudern, nähen und haben Spaß miteinander.“, freuen sich die Helferinnen auch über Neue. Die Fahrradwerkstatt befindet sich nun in der ´Kurze Straße`. „Jeden Mittwoch von 9.30 bis 12.30 Uhr sind wir da. Zurzeit können wir wieder einige Kinder- und Jugendfahrräder sowie Fahrradhelme gebrauchen.“, bittet Hermann Hägerbäumer um Spenden.
Die 10 Arbeitsgruppen, die es einst gab, sind so nicht mehr nötig, war das Ergebnis des Austausches beim runden Tisch Flüchtlingshilfe. Tsikha: „Wir sind froh, dass die Asylsuchenden mittlerweile alle so gut integriert sind!“ 72 Geflüchtete sind in einem festen Arbeitsverhältnis, 11 befinden sich sogar in einem Ausbildungsverhältnis, 70 Kinder und Jugendliche besuchen die Schulen in der Gemeinde. Darüber hinaus befinden sich 27 Personen im Integrationskurs und sieben nehmen derzeit noch an der Maßnahme FIM (ein befristetes Arbeitsmarktprogramm des Bundes) teil.
„Mit 860 Euro Landes- bzw. Bundesmittel für jeden Geflüchteten kommen wir eigentlich gut hin und können die Ausgaben wohl meistern.“, erklärte Peter Lücking optimistisch und stellte den Nachfolger von Jörg Witte vor: Tino Bussmann, der schon seine Ausbildung in der Hüllhorster Verwaltung absolviert hat und lange Zeit im Bürgerbüro arbeitete, wird nun die Aufgaben „Soziales übernehmen und damit auch in Sachen Flüchtlingshilfe Ansprechpartner sein.
Kahraman Tsikha ergänzte noch den weiteren Sachstand: Mit Stand vom 15.10. hat Hüllhorst 239 Flüchtlinge zu verzeichnen. 118 davon sind bereits anerkannt und 79 befinden sich noch im laufenden Asylverfahren, 42 haben den Status „geduldet“. Zurzeit fehlen Wohnungen für einige Flüchtlingsfamilien und darum sind alle Hüllhorster aufgerufen, sich bitte zu melden, sobald sie eine Unterkunft zur Verfügung stellen können. Lediglich 56 junge Männer wohnen noch in den Unterkünften im Ahornweg.
Zwei Gäste konnten begrüßt werden: Katrin Weber vom Kirchenkreisverband und Angel San Roman Fiol von der mobilen Flüchtlingsberatung (Hexenhaus Espelkamp). Fiol bietet seit ein paar Wochen einmal wöchentlich dienstags von 14 bis 16 Uhr eine Sprechstunde im Begegnungszentrum in Schnathorst an. Auch Frau Weber erklärte mitzuarbeiten: „Wie kann Kirche finanziell unterstützen und das Ehrenamt stärken.“
Dreh- und Angelpunkt für eine gelungene Integration ist auch die Hilfe zur Selbsthilfe. So gibt es mittlerweile Patenschaften unter den Geflüchteten selbst. Der regelmäßige Fahrdienst zur Tafel nach Schnathorst sei mittlerweile auch nicht mehr nötig, erzählte Bärbel Aussieker. Die Deutschkurse hingegen bestehen noch. Marlies Rahe gab eine Übersicht im Namen der Ehrenamtlichen: montags und mittwochs ca. 2 Stunden für fortgeschrittene zur Vorbereitung auf die B1-Prüfung, ein gemischter Kurs (hauptsächlich Mütter mit Kindern) trifft sich dienstags und freitags von 9 bis 11.30 Uhr im Gemeindehaus Hüllhorst. Neu ist der Integrationskurs des BAMF (Träger ist Euwatec) im Ilex-Café täglich ab dem 07.11.2018 von 8.30 bis 12.30 Uhr. Diese Maßnahme ist allerdings nur für diejenigen mit Bleibeperspektive und für die, deren Asylstatus als „anerkannt“ betitelt wird.
Neben all der Organisation fanden auch Festlichkeiten statt. So lobte Bürgermeister Rührup noch einmal das gelungene internationale Sommerfest. Am 15. Dezember soll es ab 15 Uhr wie in den letzten Jahren auch, eine Weihnachtsfeier geben. Beim nächsten Helferstammtisch, 21. November, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind, sollen ab 15 Uhr – voraussichtlich im Kahle Wart Hotelrestaurant Oberbauerschaft – die Vorbereitungen getroffen werden.
Weitere Informationen finden sie immer wieder hier im Internet unter www.fluechtlingshilfe-huellhorst.de
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